Alles, was reifen soll, braucht langes Ruhen. Alles, was zur Tiefe drängt, braucht die Behütung eines gütigen Abseits.
Gertrud von le Fort
1876 Am 11. Oktober wird Gertrud von le Fort als Tochter eines preußischen Offiziers (Feldgendarmerie) in Minden geboren
1884 Wohnung in Koblenz auf der Ehrenbreitsteiner Seite. Erster Unterricht durch eine Privatlehrerin
1888 Der Vater nimmt seinen Abschied vom Militär, Umzug der Familie nach Hildesheim
1890 Besuch einer öffentlichen Schule in Hildesheim
seit 1895 Erste Gedichte in Zeitschriften
1898 Umzug nach Ludwigslust
1900 Edition der ersten Gedichtsammlung in der Kommissionsbuchhandlung Bahn in Schwerin
1902 Tod des Vaters in Ludwigslust. In den folgenden Jahren mehrere Reisen, u. a. nach Berchtesgaden und Südtirol
1907 mehrmonatiger Aufenthalt in Rom
1908 Beginn des Studiums in Heidelberg Theologie, Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte, Literatur. Wichtigster Lehrer: Ernst Troeltsch
1913 Studium in Marburg
1914 Aufenthalt in Südtirol. Studium in Heidelberg. Rotkreuz-Helferin in Ludwigslust an Lazarettzügen
1915 Übersiedlung der Familie nach Boek an der Müritz. Studium in Berlin
1918 Tod der Mutter in Boek
1920 Kapp-Putsch in Mecklenburg. Der daran beteiligte Bruder Stephan muss flüchten. Gertrud verwaltet das Gut Boek, bis es von der mecklenburgischen Regierung beschlagnahmt wird. Danach Abreise nach Heidelberg. Aufenthalt in Heidelberg im Hause Hans von Schubert
1922 Wohnsitz in Baierbrunn bei München (bis 1941)
1923 Bekanntschaft mit Theodor Haecker
1925 Herausgabe der Glaubenslehre des 1923 verstorbenen Ernst Troeltsch nach zum größten Teil eigenen Kollegnachschriften
1926 Längerer Aufenthalt in Rom. Konversion zur katholischen Kirche
1932 Begegnung mit Edith Stein in München
1933 und in den folgenden Jahren Vortrags- und Lesereisen in Deutschland und der Schweiz
1937 Längerer Aufenthalt in Arosa aus gesundheitlichen Gründen
1939 Frankreichreise mit Reinhold Schneider. Vorträge in Paris und Bordeaux
1938 Die Werke der Gertrud von le Fort werden von der NS-Literaturgeschichte verschwiegen
1941 Übersiedlung nach Oberstdorf im Allgäu
1943 Die erste Auflage der Erzählung Das Gericht des Meeres verbrennt bei einem Bombenangriff auf Leipzig
1944 Der in der Zeitschrift Corona vorabgedruckte Anfang des Romans Der Kranz der Engel erleidet das gleiche Schicksal
1946 Längerer Aufenthalt in der Schweiz, dort Vorträge zugunsten des Roten Kreuzes und der notleidenden deutschen Studenten, darunter 1947 der Vortrag Unser Weg durch die Nacht
1947 Besuch bei Hermann Hesse in Montagnola. Literaturpreis der Stadt München
1948 Badischer Staatspreis (Droste-Preis) zusammen mit Reinhold Schneider. Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste
1950 Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt; Mitherausgeberin der Zeitschrift Das literarische Deutschland
1952 Gottfried-Keller-Preis der Bodmer-Stiftung Genf
1953 Bundesverdienstkreuz
1955 Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Großer Literaturpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
1956 Verleihung des Dr. theol. h. c. der Universität München. Ehrenbürgerin von Oberstdorf
1966 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
1969 Letzter Besuch von Carl Zuckmayer bei Gertrud von le Fort
1971 Tod in Oberstdorf am 1. November. Beisetzung in einem Ehrengrab auf dem Waldfriedhof zu Oberstdorf